Das Gehirn der Frau
Ihr Gehirn war Ihnen zunächst auch wohlgesonnen, hielt aber sehr aufmerksam Ausschau nach Gründen, Sie nicht als Gefährten zu wählen. Testosteron und Dopamin, die beide ihr Gehirn überfluteten, als sie Ihr Prachtkerl-Potenzial erkannte, hielten für kurze Zeit die vernünftigen Teile ihres Hirns in Schach, die ständig Risiken abwägen und sich Sorgen machen.
Eigentlich bestand Ihr Job im Wesentlichen darin, es nicht zu vermasseln. Was Sie durch Ihr Foul im 16er dann aber taten. Ich verstehe natürlich Ihre Ungeduld. Was hatten Sie nicht schon alles an Hürden genommen. Und auch dabei spielte die Biologie übrigens eine nicht ganz unwichtige Rolle. Die Eigenschaften, die eine Frau erfolgreich zu einer Partnerschaft bewegen, sind nämlich ebenfalls im Gehirn fest verankert.
Zum Beispiel bevorzugen Frauen auf der ganzen Welt fast immer Männer, die größer sind (im Mittel zehn Zentimeter) und älter (durchschnittlich 3,5 Jahre). Gleichzeitig sind die Frauen mehr an der Größe seiner Geldbörse und seines Ansehens interessiert als an irgendeinem Teil seines Körpers. Männer, denen es an Alter Größe oder Geld mangelt, müssen nicht verzweifeln, denn diese Faktoren selbst sind weit weniger entscheidend als die Logik, die hinter ihnen steht.
Eine Frau bewundert stets weniger das Geld eines Mannes als seine Bereitschaft, es für sie auszugeben. Sie müssen also nicht wirklich groß sein, wenn Sie gelernt haben, sich groß zu benehmen, sprich: wenn Sie eine souveräne Reife ausstrahlen. Denn es ist Reife, was eine Frau für gewöhnlich sucht – nicht einen Mann, der einfach nur schon häufiger Geburtstag hatte. Klar, jede Frau zieht einen gut aussehenden Mann einem Quasimodo vor.
Eine grundsätzliche Vorstellung davon, was "gut aussehend" genau heißt, ist im weiblichen Gehirn ebenfalls angelegt: Es zählt vor allen Dingen Symmetrie. Viele Studien haben die Wichtigkeit der Symmetrie im Aufbau von Gesichtern gezeigt; Symmetrie des Körpers, seiner Anhängsel, der Haltung; Symmetrie in Kleidung und Gepflegtheit. Hätten Sie ihr dahingehend nicht gefallen, wären Sie beide nicht mal bis zur Vorspeise gekommen. Aber das Aussehen ist nicht alles. Was zählt, sind innere Werte.
So entsteht der GAU beim ersten Date – oder eben nicht
Was ist denn nun schief gelaufen? Um zu verstehen, weshalb sie austickt, müssen Sie begreifen, wie sie überhaupt tickt. Das Hirn der Frau ist etwa zehn Prozent kleiner als das des Mannes. Aber weibliche Gehirne enthalten die gleiche Zahl an Neuronen wie männliche, sie sind nur fester und enger zusammengepackt. In einzelnen Hirnregionen – besonders in denen, die mit Liebe, Sex und Kindererziehung zu tun haben – sind die Unterschiede so deutlich wie die im Unterleib. Und auf die Unterschiede kommt es an.
|