Das Gehirn der Frau
Jedes Gehirn ist darauf ausgerichtet, Fortpflanzungsbedürfnisse des eigenen Geschlechts zu befriedigen. Läuft dem etwas zuwider, schlägt es Alarm. Reinfälle wie Ihrer sind so alt wie die Fortpflanzung selbst und genauso verbreitet.
Um es kurz zu formulieren: Das männliche Lustgehirn ist dafür prädestiniert, schnell in Wallung zu geraten und Vollgas zu geben – und das weibliche dazu, sämtliche voreiligen Annäherungsversuche abzuschmettern. Die Unterschiede im Verhalten entsprechen den Unterschieden im Aufbau des Hirns. Einer dieser Unterschiede nimmt seinen Anfang in einem Netzwerk aus Zellen, das an der Basis Ihres Gehirns beginnt. Es läuft Ihre gesamte Wirbelsäule hinunter, bis es Ihre Genitalien erreicht, und steuert Ihre sexuelle Lust. Diese Aufgabe erfordert nicht Millionen hochsensibler Zellen – ganze drei genügen.
Jede von ihnen ist so lang wie Ihre Wirbelsäule und von nur mikroskopischem Durchmesser. Erstaunlich? Nicht sehr, wenn sie bedenken, dass das Nervensystem einer Frau diese Aufgabe mit nur einem einzigen Neuron bewältigt. Um es deutlicher zu sagen: Ihre Sex-Schaltkreise sind dreimal so dick wie ihre. Als Mann werden Sie also viel stärker erregt, und das dann auch noch viel schneller.
Oder nehmen Sie Primadonnas anterioren cingulären Cortex (ACC): Diese Hirnregion ist am Abwägen von Entscheidungen beteiligt, auch an jener, ob sie es riskieren soll, in Ihre Wohnung mitzugehen. Die schlechte Nachricht ist, dass ihr ACC größer ist als der Ihre. Und auch der präfrontale Cortex einer Frau – im Wesentlichen das Kindermädchen ihres Gehirns, das zu verhindern versucht, dass sie Dummheiten macht – ist größer als Ihrer. Ebenso ihr Hippocampus, der in ihrer Erinnerung all diese winzigen Details romantischer Momente bewahrt, die Sie als überflüssigen Unsinn sofort vergessen. Sprich: Sie wird insgesamt besser überwacht.
Sie denkt viel mehr nach als Sie in emotional und sexuell aufgeladenen Situationen – und findet mehr mögliche Einwände dagegen, sich selbst weiter aufladen zu lassen. Resultierend aus den einmaligen Bedürfnissen, die durch Schwangerschaft und Stillzeit entstehen, haben Frauen eine Vorliebe für Männer entwickelt, die stark, beschützend und ihr sowie den Kindern in Liebe ergeben sind.
|