DVDs Rippen
Kopien von DVDs: Rechtliche Grundlagen
Beim Wort »Kopie« schlagen bei den Herstellern die Urheberrechtsglocken Alarm, denn der Anwender bewegt sich hier auf dünnem Eis.
Warum auch immer Sie Ihre DVDs kopieren wollen, bleibt Ihnen überlassen. Neben den technischen Schwierigkeiten, die sich beim Kopieren von umfangreichem Bild- und Tonmaterial einstellen können, gilt es auch, die derzeitige Rechtslage zu beachten. Die DVDs selbst sind durch verschiedene Maßnahmen vor der unerlaubten Vervielfältigung geschützt. DVD-Player und PC-Laufwerke erlauben nur den fünfmaligen Wechsel des Regionalcodes, bevor der zuletzt eingestellte Regionalcode gültig bleibt. Beim Überspielen nervt das Macrovision-Signal, und Software-Tools aus dem Internet verwenden teilweise geschützte Codecs.
Das Recht auf die private Kopie
Ginge es nach dem Willen der Film- und Tonindustrie, müssten alle digitalen Medien vor unkontrollierter Vervielfältigung geschützt sein. Der Anwender sieht das anders und pocht dabei auf sein Recht auf private Kopien.
Auch, wenn in den USA bereits fleißig prozessiert wird, wer was wann wie darf, die Rechtslage in Deutschland steht noch auf wackligen Beinen. Mit Sicherheit lässt sich bei uns derzeit nur sagen, dass es generell verboten ist, urheberrechtlich geschützte Werke zu kopieren, um sie zu verkaufen. Bei Software-Tools aus dem Internet wird es da schon problematischer: Über einschlägige Internetseiten werden zum Beispiel Tools zum freien Download angeboten, mit denen Sie Ihre Camcorderaufnahmen auf die Festplatte kopieren können. Diese Tools können grundsätzlich auch dazu missbraucht werden, etwa DVD-Filme zu kopieren. Daher versucht insbesondere die Filmindustrie den Einsatz solcher Programme zu unterbinden, da sie teilweise gestohlene Codecs verwenden. So verletzen Sie bereits die Urheberrechte. Der Download eines illegalen Tools aus dem Netz gilt bereits als Vervielfältigung und ist daher nicht erlaubt.
Rechtliche Grauzone für private Kopien
Allerdings prangt auf den Startseiten ja auch nicht gerade ein »Dieses Tool verwendet illegalen Codec«-Button. Otto Normalanwender hat also keine Möglichkeit, einzusehen, ob es sich bei der gerade heruntergeladenen Software um ein illegales Tool handelt. Zu den illegalen Programmen zählen zum Beispiel der DivX-Codec, der den gehackten MPEG-4 Codec von Microsoft enthält oder die sogenannten »Ripper«. Dies sind Programme, die Dateien von einer DVD auf die Festplatte kopieren. Viele DVDs sind allerdings nicht kopiergeschützt und eine Sicherungskopie eines Datenträgers steht dem Anwender rechtlich gesehen sogar zu. Eine DVD ist ebenso ein Datenträger wie etwa eine CD oder eine Diskette. Warum sollte es also einen Unterschied machen, von welchem Datenträger eine Kopie angefertigt wird? Von einer VHS-Kassette aus der Videothek dürfen Sie sich eine Kopie anfertigen. Gleiches gilt damit auch für Film-DVDs - sofern die Kopie rein privaten Zwecken dient. Geben Sie diese Kopie allerdings an einen Freund oder Bekannten weiter, so machen Sie sich bereits strafbar. Wer digitale Medien kopiert und sich dabei zwielichtiger Tools bedient, bewegt sich momentan in einer rechtlichen Grauzone. Solange hier keine definitiven Aussagen seitens des Gesetzgebers gemacht werden, können Sie von Ihrem Recht auf private Kopien Gebrauch machen, sofern diese ausschließlich für private, nichtkommerzielle Zwecke gedacht sind.
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