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Tutorials Objektivwahl

 

Objektivwahl

Digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) sind so populär wie nie zuvor, insbesondere seitdem die Preise für ein breiteres Publikum erschwinglich geworden sind. Der hohe Grad an Verbreitung verleitet oft zu der Annahme, daß eine DSLR eine Art fotografisches Allheilmittel darstellt. Man hört häufig "wenn man ordentliche Bilder haben möchte, dann muß es schon eine Spiegelreflex sein". Das ist leider nur eine von vielen Halbwahrheiten. Nach wie vor haben DSLR Kameras gegenüber den kompakten Kameras mit fest eingebauter Linse ein paar Vorteile wie den optischen Sucher, der unabhängig von den Lichtverhältnissen ein klares Bild liefert, die Geschwindigkeit von Autofokus, Auslösung und Bildverarbeitung, die gute Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen und natürlich die wechselbaren Linsen. Dies alles kommt aber zu einem Preis. Das wechseln der Objektive stößt nicht bei jedem auf Begeisterung. Ebensowenig hat jeder Freude daran, einen Fotorucksack durch den Familienurlaub zu wuchten. Und da wäre natürlich noch der Preis im wörtlichen Sinn. Eine vollständige Ausrüstung kostet am Ende schon mal schnell das dreifache des Kamerapreises. Kein Wunder, daß die Hersteller mit günstigen Einsteigerangeboten locken. Sie verdienen hinterher hauptsächlich am Zubehör.

An dieser Stelle sollte man vielleicht noch mal kurz in sich gehen und sich fragen, ob es denn überhaupt eine DSLR sein muß. Für saubere A4 Prints sind Kompakte ab etwa 5 MP völlig ausreichend, sofern man nicht regelmäßig in fotografische Bereiche vorstößt, die derzeit noch den DSLR Kameras vorbehalten sind (Action, Dunkelheit, Portraits, teils Makro, Studiofotografie, Bilder mit geringer Tiefenschärfe - Bereiche vor und hinter dem Motiv werden unscharf abgebildet). Auch bedarf es ein wenig mehr Fotoerfahrung, um einer DSLR die knackige Bildqualität zu entlocken, die man von den Kompakten gewöhnt ist. DSLR Kameras liefern von Haus aus erstmal weichere Ergebnisse als die Kompakten. Durch entsprechende Aufbereitung per Software läßt sich aber durchaus mehr herausholen, also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es auf Anhieb nicht klappt. Der erste Blick auf die Ergebnisse aus einer DSLR birgt oftmals Enttäuschung im Vergleich zu den Bildern aus der Kompakten. Wer grundsätzlich keinerlei Interesse an der Bildaufbereitung per Software besitzt, der sollte noch intensiver über eine Kompaktkamera nachdenken, da diese standardmäßig stark geschärfte und gesättigte Ergebnisse produzieren. Kameras wie z.B. die Sony R-1 bieten einen recht interessanten Kompromiß zwischen Kompakt und DSLR an.

Manche Anfänger wollen sich gleich etwas "Richtiges" kaufen und werfen ein Auge auf die 5D oder eine 1D MK II. Man sollte bedenken, daß man an diesen Kameras auch bestes Glas zum Einsatz bringen sollte. Es kommen also relativ locker 5000-6000 Euro zusammen. Ob das für ein Hobby angebracht ist, muß jeder selber entscheiden. Es ist jedenfalls gut zu wissen, daß man mit DSLR-Ausrüstung für etwa 1200-1500 Euro bis DIN A4 die gleiche Bildqualität erreichen kann wie mit den High-End Gerätschaften. Ein A4 Print entspricht so pi mal Daumen dem, was man in der 25%-Ansicht am Bildschirm sieht. Wenn einen also mal wieder der Kaufrausch packt und man die Bildschirmansicht auf 100% hochschraubt, um noch einen Grund mehr für eine teure Neuanschaffung zu haben, dann lieber erstmal tief durchatmen und noch mal in Ruhe nachdenken. Die tollen Ergebnisse, die man im Forum sieht, beruhen zum großen Teil auf fotografischer Erfahrung, dem guten Auge und dem richtigen Moment sowie der richtigen Aufbereitung per elektronischer Bildverarbeitung. Verbesserung in diesen Disziplinen bringt viel mehr für die Bilder als teureres Equipment. Ehrlich!

Allgemeine Auswahlkriterien

Nachdem ihr euch also entschieden habt, mit der DSLR Technik ein Vermögen auf angenehme Art loszuwerden, können wir nun zu dem Lieblingszubehör den Objektiven kommen. Grundsätzlich muss man sagen, dass kein Ratschlag und keine Quelle im Netz einem abnehmen kann, das Objekt der Begierde einmal in Aktion in eigenen Fingern gehalten zu haben. Manchmal wird man sofort Freund fürs Leben und manchmal... In diesem Sinne wünsche ich euch viel Glück auf eurer Reise durch das Objektiv-Schlaraffenland.

Die Frage nach dem geeigneten Objektiv kann nur beantwortet werden, wenn man sich mit den folgenden Aspekten beschäftigt. Wenn ihr Fragen nach der Objektivwahl ins Forum postet, dann gebt doch auch bitte an, wie wichtig euch die einzelnen Aspekte sind. Andernfalls ist euch eine nichtssagende Empfehlungsflut sicher. Im Abschnitt am Ende finden sich ein paar Vorschläge für ganze Objektivsetups zur Anregung für die ganz verlorenen Seelen. Von vielen erfahrenen Fotografen wird empfohlen, keine einzelnen Objektive auszuwählen sondern sich für ein Set zu entscheiden, welches man sich dann nach und nach zulegt, denn die Objektive passen unterschiedlich gut zueinander und zu den persönlichen Schwerpunkten.

a) Was genau will ich fotografieren?
Von dieser Frage hängen die übrigen entscheidend ab. Möchte ich Landschaften, Portraits, meine Kinder, Haustiere, Kleinstlebewesen, Blumen, Vögel, Sport oder Architektur fotografieren? Möchte ich ein Objektiv für die Reise? Werde ich mit der Ausrüstung wandern gehen?

b) Wie viel kann ich ausgeben?
Ein einfaches Objektivsetup ist ab 300 Euro zu bekommen. Sehr gute Qualität liegt oftmals schon bei 1200-1500 Euro. Möchte man wirklich jede fotografische Anwendung abdecken, dann wird es sehr schnell noch teurer. Ein Standardset mit zwei sehr guten Zooms und einer Festbrennweite läßt sich um 1200 Euro zusammenstellen.

c) Neu oder gebraucht?
Achtung bei ebay. Hier werden regelmäßig optische Gurken und inkompatible Altgeräte angeboten. Zudem werden zuweilen schlecht justierte Objektive angeboten. Der Verkäufer ist dann fein raus und macht bei den aktuellen Wucherpreisen auf ebay auch noch seinen guten Schnitt. Natürlich sind nicht alle Angebote auf ebay schlecht, aber ein Kauf dort ohne Garantie ist schon eine Art Glücksspiel. Das gilt aber für den Gebrauchtkauf generell und dieser Risiken sollte man sich bewußt sein.

d) Festbrennweite oder Zoom?
Festbrennweiten haben im allgemeinen bessere optische Qualität als die Zoom-Objektive mit Ausnahme vielleicht der teuren Profiobjektive. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass man selber ein wenig mehr in Bewegung kommt als mit einem Zoom, bei dem man den Bildausschnitt direkt am Gerät wählen kann. Viele Anfänger kaufen sich Festbrennweiten für die beste Qualität und lernen hinterher, daß sie ungern Objektive wechseln oder daß ihnen die Brennweite doch nicht gefällt. Festbrennweiten machen genau an den Anwendungsschwerpunkten Sinn. Diese sollte man also zunächst herausfinden.

e) Welcher Brennweitenbereich?
Am besten man schaut sich seine bisher erstellten Fotos an und entscheidet dann. Es ist eigentlich nie verkehrt, für den Anfang zumindest ein Standardzoom zu besitzen. Die Meinungen sind hier geteilt, jedoch halte ich es für wichtig, 18mm Brennweite mit dem Standardobjektiv abzudecken. Zumindest sollte man sich darüber einmal Gedanken gemacht haben. Gerade in Städten und auf der Reise sind 18mm sehr nützlich. Entscheidet man sich für die 18mm, so wird die Auswahl schnell sehr übersichtlich.

f) Brauche ich ein lichtstarkes Objektiv (möglichst kleine Offenblendenzahl)?
Möchte ich Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Stativ oder Blitz machen? Möchte ich Portraits machen, bei denen der Hintergrund verschwimmt und so das Motiv freistellt? Dann sollte ich über eine hohe Lichtstärke nachdenken (1:1.8 ist z.B. lichtstärker als 1:3.5; da dies normalerweise als Bruch angegeben wird, bedeutet eine kleine Zahl wie 1.8 eine große offene Blende - ohne dieses Wissen spricht man manchmal fälschlicherweise von "kleiner Blende" und meint damit eine kleine Blendenzahl wie z.B. 1.8 und damit eine weit offene Blende; eigentlich ist das eine "große Blende" und man meint damit eine kleine Blendenzahl wie 1.8 und einen großen Bruch 1:1.8). Sollte man daran denken, öfter bei schlechten Lichtverhältnissen zu arbeiten, dann kommt man um ein Stativ (Einsteiger: Manfrotto 055 PROLB Set inkl. 141RC Stativkopf um 160 Euro oder in kleiner Manfrotto 190 in verschiedenen Varianten) oder/und einen Blitz (Preis-/Leistungsempfehlung Sigma Blitz EF-500 DG super um 190 Euro oder Canon 430 EX un 250 Euro) nicht herum. Diese Hilfsmittel können dann möglicherweise wichtiger als die zusätzliche Lichtstärke eines teuren Objektivs sein. Das Canon 50mm 1.8 erfreut sich dank eines sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses ausgesprochener Beliebtheit für schwierige Lichtverhältnisse und je nach Räumlichkeiten für (Brust-)Portraits. Erwähnenswert ist sicher noch, dass mit einer großen Blende wie z.B. 1.8 die Tiefenschärfe (grob gesagt der Tiefenbereich im Bild, der scharf abgebildet wird) sehr gering wird und es schwer ist, das eigentliche Motiv scharf zu treffen. Lichtstärke ist also ein zweischneidiges Schwert.

g) Brauche ich einen Bildstabilisator (kurz: IS, Image Stabilizer) im Objektiv?
Diese Frage wird oft in Zusammenhang mit der Lichtstärke gesehen. Ein Bildstabilisator besteht aus ein paar Sensoren und Zusatzlinsen im Objektiv. Diese Technik gleicht Kameraverwackler aus. Das ist gut, wenn man z.B. aufgrund des Alters die Kamera nicht mehr so ruhig halten kann wie früher. Auch genießt man damit Vorteile bei schlechtem Licht oder im Telebereich und kann Aufnahmen machen, die ohne IS verwackeln würden. IS kann aber eines mit Sicherheit nicht und das ist Lichtstärke ersetzen. Lichtstärke bringt einem kürzere Belichtungszeiten, die benötigt wird, um bei schlechten Lichtverhältnissen zum einen Verwackeln zu vermeiden und zum anderen Bewegung der Motive "einzufrieren". Der IS hilft gegen Verwackeln aber eben nicht bei raschen Bewegungen und schlechtem Licht. Idealerweise möchte man also beides haben, jedoch wird das sehr teuer. Sollte man in der Praxis nicht hauptsächlich Action bei schlechtem Licht fotografieren, so kann sich der IS durchaus öfter bewähren als eine zusätzlich Blendenstufe an Lichtstärke.

h) Original Canon oder auch Fremdanbieter (Sigma, Tamron, Tokina)?
Fremdanbieter bauen einige ausgezeichnete Objektive, allerdings muss man sich hier vorher ausgiebig informieren. Es gibt gerade bei älteren Sigma Objektiven möglicherweise Kompatibilitätsprobleme. Möglicherweise treten solche Probleme auch erst mit zukünftigen Canon Kameras auf. Bei aktuellen Objektiven von Fremdanbietern sollte man erst im Laden testen oder zumindest ein Rückgaberecht mit dem Händler vereinbaren (dies gilt seit 2002 bei Kauf im Laden NICHT MEHR AUTOMATISCH, bei Online-Bestellungen jedoch innerhalb von 14 Tagen), da derzeit gerade hier Qualitätsschwankungen von sich Reden machen. Erwischt man eine "Gurke", so hilft einem oftmals niemand weiter und die Hersteller versuchen sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. Die Hauptfrage ist hier: Lohnt sich der günstige Preis des Fremdanbieters für die gebotene Leistung und das verbundene Risiko?

i) Ist mir das Handling und die Fertigungsqualität wichtig?
Fokusgeschwindigkeit und Handling können sich ebenso wie die Stabilität stark unterscheiden. Die Canon Ring-USM Motoren sind schnell, leise und können jederzeit manuell nachgestellt werden (FTM - full time manual, das geht idR. nicht bei Micro-USM (Ausnahme: Canon 50mm 1.4); beide heißen bei Canon aber nur schlicht USM und sind vom Namen her nicht zu unterscheiden). Die meisten aktuellen USM Objektive benutzen einen Ring-USM. Hier bildet z.B. die USM-Version des EF-S 18-55 mit seinem Micro-USM eine Ausnahme. Neuerdings gibt es etwas ähnliches auch von Sigma (HSM, mit FTM). Profigeräte (L-Objektive bei Canon) bestechen außerdem durch ihre Stabilität und perfekte Verarbeitung. Das alles schlägt sich allerdings auch im Preis nieder.

j) Welche Aspekte der optischen Qualität sind mir wichtig?
Schärfe und Kontrast sind sicher wichtig. Aber wie sieht es mit Verzeichnung (Verzerrung), Vignettierung (Abdunklung der Ecken), Flare (Kontrastminderung und Flecken durch Streulicht; Gegenmaßnahme Gegenlichtblende siehe auch Objektivschutz) oder einer langsamen Offenblende (=lichtschwach) aus? Einige dieser Faktoren kann man mit geeigneter Bildverarbeitung teils wieder korrigieren, aber es spart doch Zeit und Mühe, wenn das Objektiv gleich die guten Eigenschaften mitbringt. Dies ist einer der Hauptvorteile der teuren L-Objektive.

k) Portabilität?
Wie klein und/oder leicht darf es sein? Wie kombiniert sich ein Objektiv von der Filtergröße mit meinen anderen Objektiven? Brauche ich also z.B. mehrere verschieden große Polfilter? Wieviele Objektive brauche ich, um meine Anforderungen zu erfüllen? Möchte ich wirklich mehr als zwei Objektive mitnehmen? Möchte ich ständig das Objektiv wechseln im Urlaub (problematisch insbesondere in Begleitung)? Muß ich innerhalb meines Lieblingsbrennweitenbereiches immer zwischen zwei Objektiven hin- und her wechseln? Auf welche Eigenschaften bin ich notfalls am ehesten bereit zu verzichten? Ihr sehr schon, das wird nicht einfach.

l) Paßt das Objektiv in mein aktuelles oder künftiges Linsensetup?
Ja. Diese Frage drängt sich dem Neuling fast nie auf, ist aber eigentlich eine der Wichtigsten. Es macht wirklich Sinn, sich gleich zu Beginn zumindest ein wenig Gedanken zu machen, welche Linsen man zukünftig sein eigen nennen möchte. Wer dies nicht tut kauft oft doppelt und dreifach und das kostet Zeit und Geld. Als kleine Anregung füge ich am Ende des Artikels ein paar Beispielsetups auf.

Besonderheiten bei Digitalen SLRs

Grundsätzlich greifen bei Objektiven für digitale Kameras die selben Auswahlkriterien wie bei den analogen Geräten ggf. mit leicht unterschiedlicher Gewichtung.

Drei Punkte sind darüber hinaus bei digitalen SLR-Kameras zu bedenken.

Zunächst einmal sind diese Kameras nicht billig und sehr leistungsfähig. Daher macht es wenig Sinn, diese Kameras mit den billigsten Objektiven auszustatten, die man finden kann.

Seit einiger Zeit gibt es Objektive, die "optimiert" sind für Digital, jedoch auch problemlos an analogen Kameras laufen. Hierunter fällt zum Beispiel die DG-Serie von Sigma. Die DI-Serie von Tamron ist ebenfalls "digital optimiert". Das macht sich aber auch an analogen SLRs nicht negativ bemerkbar. Die Hersteller haben jedoch auch angefangen, spezielle Objektive für digitale Kameras herzustellen. Diese Objektive können zwar an alten analogen SLRs angeschlossen werden, schatten aber dann die Ränder des Fotos ab (bei Sigma DC, bei Tamron Di II, bei Tokina DX). Besonders achten muss man auf die EF-S Objektive von Canon, da diese aufgrund ihrer Bauart ausschließlich auf die 300D, 350D und 20D passen. Das 300D/350D/20D Kit-Objektiv ist so ein Vertreter. Also Aufgepaßt 10D-Besitzer/Käufer!

Ferner besitzen die Kameras (300D, 350D, 10D und 20D) eine Bildausschnittsvergrößerung von 1.6, der meist salopp als Crop-Faktor oder Verlängerungsfaktor bezeichnet wird. Dies führt dazu, dass Objektive an einer digitalen SLR eine ähnliche Abbildung produzieren wie Objektive mit längeren Brennweite an einer analogen Kamera. Ein 50mm Objektiv an einer 300D liefert ein ähnliches Bild wie ein 80mm Objektiv an einer analogen SLR. Dies ist nur eine sehr oberflächliche Betrachtung, doch sie trifft einigermaßen den Punkt. Dies ist schön für den Freund langer Brennweiten (>100mm), bringt aber Probleme mit sich für den Weitwinkelfreund (<35mm).

Bedenken sollte man grade bei langen Brennweiten, dass z.B. 300mm an der 300D zu 480mm mutieren. Aus der Hand hält man sowas normalerweise nur bei 1/500 Sekunde oder kürzer. So viel Licht gibt es eigentlich meist nur bei Sonnenschein. Ein Stativ (zumindest Einbein) ist hier sehr oft Pflicht. Bevor man also zu möglichst hohen Brennweiten greift sollte man sich fragen, wie oft man diese real auch benutzen kann. Der so genannte Bildstabilisator oder kurz IS von Canon hilft einem, das eigene Verwackeln zu minimieren. Jedoch hilft einem das nicht, Bewegungen "einzufrieren". Hier braucht man im Zweifel die hohe Lichtstärke. Beides zusammen gibt es nur für sehr viel Geld.

In Zusammenhang mit dem Crop fällt eigentlich die oft gestellte Frage, ob man die 300D/350D/20D mit dem Kit-Objektiv 18-55mm kaufen sollte. Allgemein hat sich die Meinung durchgesetzt, dass der geringe Aufpreis die Anschaffung meist lohnt. Das Kit liefert akzeptable Bilder und bietet eine der wenigen sehr günstigen Möglichkeiten, in den Weitwinkelbereich von 28mm (analog = 18mm * 1.6 crop) vorzustoßen. Das Kit-Objektiv passt nicht auf die 10D! Die besten Ergebnisse erzielt man mit ihm bei Blende 8 bis 11, wo es wirklich scharf wird. Mittlerweile sollte man stattdessen auch mal einen Blick auf das Sigma 18-125 oder das Sigma 18-50mm 2.8 EX sowie auf das Canon 17-85 IS USM werfen. Hier findet man je nach Geschmack vielleicht eine bessere (und "natürlich" teurere) Lösung. Der 10D Nutzer mag sich auch für das günstige Sigma 18-50 DC interessieren.

Objektivbeschriftung

CANON LENS EF 28-80mm 1:3.5-5.6L II USM. Ø58mm (fiktives Objektiv!)

EF gibt an, dass dieses Objektiv für EOS Kameras gebaut wurde. EF-S Objektive ragen tiefer in die Kamera hinein und können derzeit nur an der 300D, 350D und 20D betrieben werden. Ein relativ einfacher Umbau des Kit-Objektivs für die 10D ist jedoch auch bekannt. FD bezeichnet beispielsweise ältere Objektive, die ohne weiteres nicht auf die 300D, 350D, 10D oder 20D passen. Also Achtung bei ebay.

28-80mm beziffert den Brennweitenbereich, der vom Objektiv abgedeckt wird. Hier handelt es sich um ein klassisches Standardzoom.

1:3.5-5.6 bezeichnet die größtmögliche offene Blende des Objektivs. Hier finden wir die Blende 1:3.5 bei 28mm und 1:5.6 bei 80mm, d.h. die Offenblende ändert sich hier mit der Brennweite. Einige meist teurere Objektive besitzen bei allen Brennweiten die gleiche Offenblende wie z.B. 70-200 1:4L Ø67mm. Oft wird das „1:“ auch weg gelassen. „L“ kennzeichnet hier ein Profiobjektiv der Canon L-Serie.

Die „II“ gibt die Baureihe an. Teilweise gibt es Objektive in älteren und neueren Versionen.

USM gibt eine aufwendigere Technik an, die zur Fokussierung verwendet wird. USM sind schnell und leise. Hier sollte man sich informieren, ob ein Ring-USM (siehe oben unter Punkt h) oder ein Micro-USM (einfachere Variante) eingesetzt wird. Die teureren Objektive verfügen meist über einen Ring-USM.

Die letzte Angabe ist der Durchmesser für Filter, die man vorne auf das Objektiv aufsetzen kann. allgemein gilt: Je größer desto teurer der Filter und desto schwerer oftmals das Objektiv.

Weiter oben unter „Besonderheiten bei Digitalen SLRs“ finden sich noch ein paar Kürzel, die bei den Fremdherstellern Verwendung finden. Darüberhinaus haben die Hersteller eine Vielzahl Kürzel, die man am besten auf den Seiten des Herstellers nachliest.

Canon L-Objektive, Sigma EX oder Tamron SP

„L“ ist die Bezeichnung für die Profiserie der Canon Objektive. Hier kommen aufwendige optische Modifikationen zum Einsatz, die generell für eine bessere Abbildungsleistung sorgen. Darüber hinaus ist die Fertigungsqualität von gehobener Qualität. Auch die Ausstattung (USM bei Canon, HSM bei Sigma, derzeit nichts vergleichbares bei Tamron) ist super. Diese Objektive wurden für die Bedürfnisse von Profis gefertigt. Man sollte sich sehr eingehend informieren, ob man persönlich zu dieser (Preis-) Klasse greifen muss. Für den Anfänger empfiehlt sich das eigentlich nicht, wenn man von den etwas erschwinglicheren Exemplaren (um 400 Euro) der Fremdanbieter absieht.

Zoom-Objektive mit Offenblenden von 2.8 bringen mögliche Autofokusprobleme erst richtig zur Geltung. Gerade hier hat die Erfahrung gezeigt, dass eine umfangreiche Begutachtung beim Kauf vor Ort empfehlenswert sein kann. Die 300D, 350D, 10D und auch die 20D besitzen nicht gerade das präziseste AF-System. Man muß sich allerdings auch vor Augen halten, daß es sich dabei um Einsteiger- und Semiprofessionelle Produkte handelt und daß die Leistung für viele Nutzer völlig ausreicht. Gerade bei Action-Fotografie oder bei sehr schwachen Lichtverhältnissen kann man aber sehr schnell in den Grenzbereich gelangen, da hier große Blendenöffnungen und damit kleine Tiefenschärfe zum Einsatz kommt. Hier möchte man in der Regel einen sehr präzisen Autofokus haben. Im Forum tauchen in diesem Zusammenhang folgende Objektive häufiger auf:

* Sigma 28-70 2.8 Ex Ø77mm (insbesondere Fokus bei 65-70mm testen)
* Tamron SP 28-75 2.8 XR DI Ø67mm (insbesondere Fokus bei 28mm testen)
* Sigma 70-200 2.8 EX Ø77mm (Fokus generell testen)
* Canon 70-200 4L Ø67mm (insbesondere Fokus bei 70-100mm testen, auch mit größerer Motiventfernung)

Ferner ist dazu zu sagen, dass ein Problem dieser Art (wenn vorhanden) nicht zwingend vom Hersteller justiert werden kann. Gerade Sigma bietet hier meist keine Lösung an außer Austausch, wenn man lange genugt nervt. Ein justiertes Gerät kann auf einer Kamera einwandfrei arbeiten und auf einer anderen fehlfokussieren. Es scheint hier generell Abstimmungstolleranzen zwischen Kamera und Objektiv zu geben. Laut Hersteller sind dann die Geräte für sich gesehen in Ordnung, bilden dann aber im "Team" nicht ordentlich ab. Wer sich dieses Schwarzer-Peter-Spielchen ersparen möchte, sollte dringend vor dem Kauf oder in der (vorher vereinbarten!) Rückgabefrist ausgiebig testen. Entgegen der weit verbreiteten Annahme gilt beim Kauf vor Ort im Gegensatz zum Fernabsatz kein automatisches Rückgaberecht!

Schutz der Objektive

Grundsätzlich kann es sich lohnen, teurere Objektive durch einen durchsichtigen UV-Filter, der permanent vorne auf das Objektiv geschraubt wird, vor Schmutz oder leichten Stößen zu schützen. Empfehlenswert sind hier die MRC-Filter von B+W, die sehr gut aber auch etwas teurer sind (je nach Größe 20-40 Euro). Auch die Hoya Super Serie genießt einen guten Ruf. Es gibt auch Leute, die ihre Objektive ausschließlich durch die aufgesetzte Gegenlichtblende (kurz GeLi) oder/und den Objektivdeckel schützen. Eine GeLi hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie das seitliche Einfallen von Streulicht vermindert und so die Kontraste bei starker Lichteinstrahlung deutlich verbessern kann. Verkäufer empfehlen natürlich in der Regel sämtliche Maßnahmen, jedoch sollte man bedenken, dass es kaum lohnt, ein 100 Euro Objektiv durch einen 40 Euro Filter und eine GeLi zu schützen. Die Superbilligschnäppchen-Filter auf ebay sind mit Vorsicht zu genießen, da sie meist von geringer Qualität sind und daher die Bildqualität senken können.

Kategorieneinteilung der Objektive

Im Laufe der Zeit haben sich mehrere Preis/Leistungsgruppen herausgebildet. Dies sind keine offiziellen Einstufungen der Hersteller, können aber als generelle Richtlinie dienen. Die aufgelisteten Objektive sind oft genannte Vertreter ihrer Kategorie. Für den Neueinsteiger empfehlen sich meist Objektive der Kategorien a, b und c!

Besonders populäre Vertreter wurden in Dunkelblau markiert.

a) Cheapie (Abfällig auch: Scherbe, Flaschenboden, usw.)

Dies sind generell sehr billig gefertigte Objektive bei deren Fertigung die Hauptpriorität auf dem Verkaufspreis und nicht auf der Bildqualität liegt. Übliche Preise rangieren hier um 100 Euro. Man kann auch mit diesen Geräten gute Fotos machen, jedoch sind sie schlichtweg eingeschränkt in ihrer Leistungsfähigkeit. Abgeblendet auf Blende 8 oder 11 können hier durchaus recht scharfe Ergebnisse erzielt werden. Man sollte also nach Möglichkeit die Offenblende vermeiden.

Die glorreiche Ausnahme bildet hier das oft empfohlene Canon 50mm 1.8 Mk II (neue Version mit Plastikanschluss), welches trotz einfacher Fertigung sehr gute Bildleistung liefert. Auch das Kit Objektiv der 300D schlägt sich hier wacker, wenngleich es auch mit dem 50mm nicht mithalten kann. Diese beiden Objektive sind durchaus empfehlenswert für den Einsteiger.

b) Einfache Zooms

Hier finden sich generell die Objektive mit besserer optische Leistung, qualitativ hochwertigerer Verarbeitung und besserer Ausstattung. So sind hier z.B. schon Vertreter mit USM/HSM anzutreffen. Normalerweise sollte der Neueinsteiger spätestens in dieser Kategorie bei seiner Suche nach dem ersten Objektiv fündig werden. Preise liegen neu bei 200-450 Euro. Allerdings gibt es hier auch schon teurere Vertreter (Sigma EX, Tamron SP), die in ihrer Bildqualität kaum Wünsche offen lassen.

Wie unter Besonderheiten erläutert ist zu beachten, dass bei einer Bildausschnittsvergrößerung von 1.6 die 24mm oder 28mm am kurzen Ende des Objektivs keineswegs mehr zu Weitwinkelaufnahmen befähigen, sondern mit 38mm und 45mm schon deutlich im Normalbereich liegen. Weitwinkelfreunde mögen hier zu erschwinglichen Objektiven mit 18mm Anfangsbrennweite greifen (Kit oder die beiden Sigmas). Unter 18mm wird es jedoch schnell teuer.

Häufig genannte Vertreter in dieser Kategorie sind:

* Canon EF-S 17-85 4-5.6 IS USM Ø67mm (600 Euro) (geteilte Meinungen über die Bildqualität, aber super Features; ähnlich zum 28-135 IS USM nur derzeit noch deutlich teurer; Achtung: passt nur auf die 300D, 350D und 20D)
* Canon 24-85 3.5-4.5 USM Ø67mm (320 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, besonders beliebt wegen der 24mm im Weitwinkelbereich)
* Canon 28-105 3.5-4.5 USM Ø58mm (290 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, besonders beliebt wegen des großzügiger Brennweitenbereichs)
* Canon 28-135 3.5-5.6 IS USM Ø72mm (420 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr großzügiger Brennweitenbereich, IS ermöglicht wackelfreiere Bilder, derzeit mit Cashback wirklich "günstig")
* Sigma 18-125 3.5-5.6 DC Ø62mm (280 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr günstig, sehr großzügiger Brennweitenbereich, zudem Weitwinkelbereich abgedeckt, verzerrt etwas an den Brennweitenenden, relativ lauter und langsamer Autofokus - gerade auch bei schlechtem Licht)
* Sigma 18-50 2.8 Ex Ø67mm (420 Euro) (ersetzt das Kit perfekt, liefert schon offen erstaunliche Schärfe, schnell, kompakt; reicht am langen Ende im Vergleich mit Canon 50mm nur bis etwa 43mm; Autofokus testen - insbesondere bei 28mm; liefert je nach Kameramodell unterschiedliche Ergebnisse - bitte testen; an Nikon Kameras deutlich schlechter als an Canon)
* Sigma 28-70 2.8 Ex Ø77mm (300 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr scharf, lichtstark, günstig, jedoch Auslaufmodell und schwer zu beschaffen; Test vor Ort dringend empfohlen)
* Tamron SP 28-75 2.8 XR DI Ø67mm (350 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr scharf, recht kompakt, lichtstark; Test vor Ort empfohlen; reicht am langen Ende im Vergleich mit Canon 70mm nur bis etwa 63mm; dieses Objektiv ist eine klare Empfehlung, wenn man ein gutes Exemplar erwischt)

* Canon 75-300 4-5.6 USM Ø58mm (270 Euro; mit IS 500 Euro) (gibt es mit etwa gleicher Abbildungsleistung auch als bildstabilisierte IS Variante, jedoch auch deutlich teurer; Micro-USM und daher kein ständiger Eingriff in den Autofokus möglich)
* Canon 70-300 4-5.6 IS USM Ø58mm (550 Euro; wurde im Vergleich zum 75-300 IS USM technisch aufgewertet und besitzt nun eine LD (low dispersion) Linse zur Bildkorrektur, wie sie sonst nur bei Toplinsen einsatz finden; die optische Qualität soll deutlich verbessert gegenüber dem Vorgänger sein; Micro-USM und daher kein ständiger Eingriff in den Autofokus möglich)
* Canon 100-300 4.5-5.6 USM Ø58mm (320 Euro) (sehr schneller Autofokus; aufgrund der Konstruktion kann der Fronttubus mit der Zeit ein wenig leichtgängig werden und sich beim Neigen der Kamera verschieben)
* Sigma 18-50 3.5-5.6 DC (100 Euro) (billigste Möglichkeit, ohne Kit an Weitwinkel zu kommen insbesondere für D30/D60 und 10D Nutzer)
* Sigma 24-70 2.8 Ex Ø82mm (420 Euro) (lichtstark, sehr scharf; Test vor Ort empfohlen, das aktuelle 2004er soll besser sein als der Vorgänger)
* Sigma 70-300 4-5.6 Apo Macro Super II Ø58mm (190 Euro) (Forumstele, häufig im Forum als günstiger Einstieg empfohlen; Achtung nur mit rotem Ring nicht mit Goldenem - Kompatibilität!)

Weitwinkelfreunde finden glücklicherweise mittlerweile auch in diesem Segment eine Lösung. Man sollte dabei bedenken, daß für normale Anwendungen 18mm ausreichen. Brennweiten um 10-12mm sind schon sehr extrem und bringen konstruktionsbedingt einige Kompromisse mit. Man sollte sich genauer erkundigen, bevor man zu einer dieser Linsen greift:

* Canon EF-S 10-22mm 3.5–4.5 USM Ø77mm (680 Euro) (leicht, kompakt, schnell aber dafür etwas teuer; wegen EF-S Bauweise nur für 300D, 350D und 20D geeignet)
* Tokina AT-X 12-24mm 4.0 Ø77mm (435 Euro) (schwer, sehr solide gebaut, günstig)
* Sigma AF 12-24mm 4.5-5.6 EX DG Asp IF (610 Euro) (schwer, sehr solide gebaut, wegen gewölbter Frontlinse kein Filter aufschraubbar; einziges Zoom in dem Bereich, welches auf analogen Kameras oder digitalen Kameras mit Kleinbildformatsensor wie z.B. der 5D eingesetzt werden kann)

Auch ältere Objektive, die nur noch gebraucht zum Verkauf stehen, können hier mit gutem Preis/Leistungsverhältnis aufwarten:

* Canon 28-70 3.5-4.5 II Ø52mm (um 80 Euro bei ebay) (sehr billig und recht gute Abbildungsleistung; mechanisch veraltet)
* Canon 70-210 3.5-4.5 USM Ø58mm (um 190 euro bei ebay) (sehr schnell, portabel und gute Abbildungsleistung; Ring-USM ermöglicht FTM - jederzeit Eingriff in den Autofokus möglich; aufgrund der Konstruktion kann der Fronttubus mit der Zeit ein wenig leichtgängig werden und sich beim Neigen der Kamera verschieben)
* Canon 70-210 4.0 Ø58mm (um 120 Euro bei ebay) (portabel und gute Abbildungsleistung, Vorläufer des 70-210 USM mit sehr ähnlicher Abbildungsqualität)

Die hier genannten Objektive der EX und SP Serien schließen in ihrer optischen Qualität bei deutlich geringerem Preis bereits teilweise an die L-Serie von Canon an (nicht zu 100% doch teils schon recht nah dran). Dennoch muss man bedenken, dass man dafür ggf. Kompromisse in Kauf nehmen muss. Hier sollte man sich (im Forum) ausführlich erkundigen!

Manche Leute bevorzugen Objektive, die alle gängigen Brennweiten erschlagen. Hier muss man ggf. Einschränkungen in der Bildqualität hinnehmen, bekommt dafür jedoch ultimative Flexibilität, was die Brennweite angeht. Diese Boliden, die meist von 28 bis 200mm oder gar 300mm reichen, werden hier häufig als Suppenzoom bezeichnet. Interessant ist hier auch das oben erwähnte Sigma 18-125.

* Tamron 28-300mm 3.5-6.3 XR Di LD Asp Ø62mm (320 Euro) (besonders beliebt wegen des großzügiger Brennweitenbereichs, sehr kompakt, einigermaßen flott; an Nikon-Kameras mit Plastikmount oder zumindest Plastikverkleidung)

c) Günstige Festbrennweiten

Durchschnittliche Fertigung mit sehr guter Bildqualität zu erschwinglichem Preis? Auch das ist möglich. Vertreter dieser Gattung wären z.B.:

* Canon 28mm 2.8 Ø52mm (190 Euro)
* Canon 35mm 2.0 Ø52mm (260 Euro)
* Canon 50mm 1.8 Mk I Ø52mm (um 120 Euro bei ebay) (alte Version mit Metallanschluss und Entfernungsskala; gleiche Abbildungsleistung wie die neue Version Mk II; etwas robuster)
* Canon 50mm 1.8 Mk II Ø52mm (99 Euro)

d) Ausgezeichnete Festbrennweiten

Gute Fertigung und hervorragende Bildqualität, was jedoch schon seinen Preis hat. Viele dieser Objektive liegen schon in der 400-500 Euro Klasse. Von der Fertigung liegen die Objektive hinter der L-Serie zurück, jedoch wird meist nahezu die gleiche Bildqualität geboten und teils wird diese überboten.

* Canon 20mm 2.8 USM Ø72mm (450 Euro)
* Canon 24mm 2.8 Ø58mm (430 Euro)
* Canon 28mm 1.8 USM Ø58mm (440 Euro)
* Canon 35mm 2.0 Ø52mm (260 Euro)
* Canon 50mm 1.4 USM Ø58mm (340 Euro) (bietet FTM trotz Micro-USM also jederzeit Eingriff in den Autofokus)
* Canon 50mm 2.5 macro Ø52mm (260 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:2)
* Sigma 50mm F2,8 DG Makro EX Ø55mm (250 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:1)
* Canon EF-S 60mm 2.8 Makro USM Ø52mm (360 Euro) (schnell und extrem hohe Auflösung; durch EF-S Bauweise nur für 300D, 350D und 20D geeignet)
* Canon 85mm 1.8 USM Ø58mm (380 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
* Canon 100mm 2 USM Ø58mm (430 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
* Canon 100mm 2.8 macro (520 Euro) (1. Version Ø52mm ohne USM, 2. Version Ø58mm mit USM und ändert Länge beim Fokussieren nicht)
* Canon 135mm 2.0L Ø72mm (970 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
* Sigma 105mm 2.8 Macro EX Ø58mm (360 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
* Tamron SP 90mm 2.8 Macro Ø55mm (475 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive, ein weiteres sehr gelungenes Tamron Objektiv, gut geeignet für den Makroeinsteiger; ist derzeit in der alten und neuen Version verfügbar - beide sind vergleichbar gut)
* Tamron SP 180mm 3.5 DI Macro Ø72mm (800 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:1)
* Sigma 150mm 2.8 EX DG APO HSM IF Makro Ø72mm (600 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:1 und ist sehr empfehlenswert; testen!)


e) Profiobjektive (L-Objektive und ähnlich teure)

Hier kann man solide Profiqualität erwarten, die jedoch auch ihren Preis hat. Bis auf wenige Ausnahmen ist hier kaum etwas unter 1000 Euro zu haben. Die Profi-Serien der Fremdanbieter (Sigma EX und Tamron SP) bieten zu deutlich geringeren Preisen optisch teils ähnliche Abbildungsleistungen und sind solide gebaut. Jedoch sollte man hier mit anderen Kompromissen rechnen und sich gründlich vor dem Kauf informieren. Wer kompromißlos die beste Abbildungsqualität haben will, findet im Telebereich L-Objektive als Festbrennweiten, jedoch sind diese bis auf das Canon 200 2.8L Ø72mm (680 Euro) recht unerschwinglich und werden daher hier nicht aufgelistet.

Ein paar günstigere Modelle erfreuen sich aufgrund ihrer Leistung und ihres moderaten Preises auch bei Amateuren an großer Beliebtheit. Die günstigen L-Objektive sind keineswegs in ihrer Qualität abgespeckte Versionen. Man erhält durchweg volle L-Qualität.

* Sigma 28-70 2.8 Ex Ø77mm (300 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
* Sigma 18-50 2.8 Ex Ø67mm (420 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
* Sigma 24-70 2.8 Ex Ø82mm (420 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
* Sigma 70-200 2.8 EX HSM Ø77mm (800 Euro) (lichtstark, sehr scharf; Test vor Ort empfohlen)
* Sigma 100-300 4 EX HSM Ø82mm (850 Euro) (sehr scharf; Test vor Ort empfohlen)
* Tamron SP 28-75 2.8 XR DI Ø67mm (400 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
* Canon 17-40 4L USM Ø77mm (720 Euro) (erschwingliches L)
* Canon 70-200 4L USM Ø67mm (680 Euro) (erschwingliches L - dank Cashback in 2005 noch günstiger, leicht; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen; Achtung: es gibt im Forum einige Meldungen von Fokussierproblemen des 4L bei 70mm, also insbesondere bei größerer Motiventfernung vor dem Kauf ausgiebig testen; die Probleme sind bei 70mm meist am deutlichsten und minimieren sich bis 85mm; ab 85mm sind die Ergebnisse dann hervorragend)
* Canon 70-300 4.5-5.6 DO IS USM Ø58mm (1200 Euro) (kompaktes Tele dank DO-Technik, sehr flexibel dank IS neuester Bauart, gute Abbildungsqualität, jedoch auch verhältnismäßig sehr teuer; interessanter könnte für viele das neue und deutlich günstigere non-DO Canon 70-300 IS USM sein)

Einige der folgenden teureren Objektive sind so vielseitig und leistungsfähig, dass sich eine Anschaffung ggf. für den ambitionierten Amateur trotz des Preises anbietet. Achtung, diese Objektive bringen teils ein stattliches Gewicht auf die Waage.

* Canon 24-70 2.8L USM Ø77mm (1200 Euro) (neben dem 24-105L bestes Standardzoom ohne wenn und aber; wiegt ein Kilo)
* Canon 24-105 4L IS USM Ø77mm (1000 Euro) (neben dem 24-70L bestes Standardzoom ohne wenn und aber; qualitativ nahezu identisch in Verarbeitung und Abbildungsleistung; kompensiert Lichtstärke durch IS, längeren Brennweitenbereich und mit gut 650g kompakterer Bauweise; verzeichnet etwas mehr im Weitwinkel als das 24-70L; nur am Kleinbildformat der 5D und 1Ds: vignettiert etwa 1-2 Blenden mehr als das 24-70L im Bereich 24-28mm, darüber hinaus etwa 1 Blende mehr, ist aber eher unkritisch)
* Canon 70-200 2.8L USM Ø77mm (1200 Euro) (läuft derzeit aus; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen)
* Canon 70-200 2.8L IS USM Ø77mm (1850 Euro) (der bisher beste Bildstabilisator; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen)
* Canon 100-400 4.5-5.6L IS USM Ø77mm (1600 Euro)


Mögliche Objektivkombinationen

Anbei ein paar beliebte Objektivzusammenstellungen. Diese sollen als Anregung für den hoffnungslos überforderten Neuling dienen und nicht als die heilige Weisheit. Mehr Informationen zu den einzelnen Objektiven findet ihr oben.

Der geneigte Leser möge sich dringend Gedanken machen, ob er 18mm in seinem Setup haben möchte oder sogar noch weiter in den Weitwinkelbereich vordringen möchte. Für den Landschaftsfotograf mag ein zusätzliches Ultraweitwinkel ala 12-24 in Frage kommen. In dem Fall muß die anschließende Linse nicht zwingend bei 18 oder 24mm anfangen und man kann auf einen der Kandidaten ab 28mm zurückgreifen. Bedenken sollte man aber, dass man dann ggf. oft bei 24mm wechseln muß - je nach Fotografiegewohnheiten. Grundsätzlich läuft es also an einer Crop Kamera wie der 10D, 300D, 350D oder 20D oftmals darauf hinaus, daß man entweder ein Zoom-Setup mit 2 Linsen ab 17/18mm wählt oder nach unten ein Ultraweitwinkelzoom ergänzt und dann drei Linsen wechseln muß.

Für den "Hausgebrauch" reichen eigentlich 200mm. 300mm sind so eine Sache. Oftmals schwer aus der Hand ohne Verwackeln zu halten und für kleine Viecher doch oft nicht lang genug. Tierfotografen werden hier früher oder später auf ein 400er oder ähnliches wechseln.

Der Makrofreund wird sicherlich noch ein Makroobjektiv oder zumindest eine Nahlinse hinzufügen. Das Canon EF-S 60mm 2.8 USM Makro findet hier noch keine Berücksichtigung, kann aber sicherlich für manche Lichtstärke und gleichzeitig den Makrobereich abdecken.

a) El Cheapissimo (um 340 Euro)
Sehr billig, leicht, brauchbare Fertigungsqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise.
Sigma 18-125mm
Canon 50mm 1.8

b) El Default (um 350 Euro)
Günstig, portabel, sehr leicht und wackelig, flexibel und gut für die Reise. Keine Lichtstärke.
Canon 18-55mm (Kit)
Canon 55-200mm (leicht) oder 75-300mm USM III (flotter und 300mm, die allerdings etwas schwächer)

c) El rapido Medium (um 600 Euro)
Preiswert, ordentliche Bild- und Fertigungsqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM. Leider keine 18mm, aber 18mm mit USM sind eben auch teuer.
Canon 24-85mm 3.5-4.5 USM
Canon 70-200mm 3.5-4.5 USM (gebraucht, kein FTM, siehe oben)
Canon 50mm 1.8

d) El rapido Grande (um 850 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM.
Canon 17-85mm IS USM
Canon 70-200mm 3.5-4.5 USM (gebraucht, kein FTM, siehe oben)
Canon 50mm 1.8

e) El IS Grande (um 1200 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM, wobei das Tele eher träger daher kommt. Fällt bei 300mm etwas ab.
Canon 17-85mm IS USM
Canon 75-300mm IS USM
Canon 50mm 1.8

f) El rapido IS Grande (um 1850 Euro)
(Zu) teuer, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM. Gute Qualität bei 300mm.
Canon 17-85mm IS USM
Canon 70-300mm DO IS USM
Canon 50mm 1.8

g) El qualitativo Belissimo (um 1000 Euro)
Erschwinglich, gute bis sehr gute Fertigung, sehr (!) gute Bildqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise. Lichtstark im Weitwinkel- und Normalbereich. Sehr schnell dank USM im Telebereich. Gleiche Filtergröße von 67mm.
Sigma 18-50mm 2.8 EX (alternativ auch Tamron 28-75mm, dann aber ohne Weitwinkel, dafür 150 Euro günstiger)
Canon 70-200mm 4L USM

h) El L (um 1200 Euro)
Erschwinglich, sehr gute Fertigung, sehr (!) gute Bildqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise. Sehr schnell dank USM. Keine große Lichtstärke.
Canon 17-40mm 4L USM
Canon 70-200mm 4L USM

i) El qualitativo Praktiko (um 1100 Euro)
Erschwinglich, gute bis sehr gute Fertigung, gute bis sehr (!) gute Bildqualität (das Tele ist sehr gut), portabel, sehr flexibel und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM. Keine Lichtstärke aber dafür IS. Gleiche Filtergröße von 67mm.
Canon 17-85mm IS USM
Canon 70-200mm 4L USM

j) El Lux Natura (um 1250-1450 Euro)
Wer die Lichtstärke braucht, gerne Natur, Makros und Personen aufnimmt. Das Tamron 28-75 ist ein sehr (!) gutes und günstiges Basisobjektiv, wenn einem die 28mm ausreichen oder wenn man ein Ultraweitwinkel ala 12-24 eingeplant hat.
Tokina 12-24mm (billiger) / Canon 10-22 USM (kompakter und teurer)
Tamron 28-75mm
Tamron 90mm Macro
Kenko 1.4 Telekonverter

k) El Concerto (um 1450 Euro)
Wer die Lichtstärke braucht. Landschaft, Sport oder Konzert.
Sigma 18-50mm 2.8 EX oder Tamron 28-75mm 2.8
Canon 85mm 1.8 oder 100mm 2.0
Canon 200mm 2.8L

 
Seiten : 1
hinzugefügt am : 25.02.2007
Autor : Torn
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