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Tutorials WINDOWS XP von 0 auf 100

 

WINDOWS XP von 0 auf 100

Eine kleine Installations hilfe!

Wer einen neuen PC kauft, der kommt um Windows XP nicht rum. Wer sein XP allerdings im Lieferzustand belässt, verschenkt Features und Leistung. Denn: Mit der Grundinstallation alleine ist es also nicht getan. Die Tipps in diesem Einsteiger-Beitrag zeigen, wie ein PC ruck zuck von 0 auf XP gebracht wird - und wie eine bestehende Installation auszubauen ist.

Die Installation von Windows XP ist eine arge Nervenstrapaze. Gut ein Tag geht drauf, bis nicht nur das Grund-Setup durch ist, sondern auch das »Sonstige« erledigt ist. Sonstiges heißt: Bis zu 20 MByte Windows XP-Patches downloaden und installieren, zig aktuelle XP-Treiber für vorhandene Komponenten besorgen, zig Tricksereien durchführen, bis XP wirklich willig wird. Auch zig interne versteckte üble neue Barrieren müssen durchbrochen werden: Ärgernisse wie Macrovision-Kopierschutz und DVD-Regionalcode wird man unter XP nicht mehr so leicht los wie in den »guten alten Zeiten«. Dieses Kapitel ist für alle, die XP beherrschen wollen und keinen Bock haben, alles mitzumachen, was Micrsoft so an User-feindlichen StressfaktoStreng genommen, ist Windows XP nichts anderes als ein verbessertes Windows 2000. Sieht man von der mit einem neuen Design übertünchten Optik mal ab, gibt es wenig wirklich Neues bei der Basis. Entsprechend ähnlich sind die Installationsspielregeln bei Windows XP und Windows 2000. Im Prinzip kannst Du Dir als Einstieg in XP auch mal das Nickles Windows 2000-Kapitel reinziehen - das alles lässt sich 1:1 für XP übernehmen. Die Dateisystemgrundlagen zu NTFS aus dem Festplatten-Kapitel gelten gleichermaßen wie die DirectX-Einstelloptionen aus den Grafik-Kapiteln. Unterm Strich gibt es unter Windows XP kaum einen Dialog, der wirklich neue Optionen bietet. Und: Neue Features trösten nicht darüber hinweg, dass in XP viele »alte« wichtige Dinge fehlen: DVD, MP3-Unterstützung und DivX-Videos an erster Stelle...
ren reingebastelt hat.

Wer seinen multimedialen Windows 98-PC liebgewonnen hat, der prima mit TV-Karte läuft, DivX-Videos und MP3-Audio abspielt, als digitaler Videorecorder dient und auch DVDs abspielt, muss bei Windows XP in den sauren Apfel beißen: Viele dieser Dinge bleiben auf der Strecke. Im blöden Fall scheitert es bereits an der Treiberverfügbarkeit. Windows XP frisst zwar auch Windows 2000-Treiber, aber selbst Windows 2000-Treiber sind bei den meisten Multimedia-Herstellern echte Raritäten. Beschissen stehen alle mit einer DVD-Player-Software für Windows 98 da. Die läuft unter Windows XP in der Regel nicht. War die DVD-Player-Software einer Grafikkarte beigepackt, stehst Du beschissen da: Diese Bundle-Software wird in der Regel niemals geupdatet. Zu den Anschaffungskosten von XP kommen also weitere für die Anschaffung von Windows 2000/XP-tauglicher Player-Software hinzu. Angeschmiert sind auch alle User von »Videotools«. Windows XP kennt nur noch das WDM-Treibermodell, kann mit dem alten »VFW« (Video für Windows) nichts anfangen. Leider basiert eine Unmenge an raffinierten Videotools und Freeware-Videorecording-Lösungen wie VirtualDub auf VFW. Alte liebgewonnene Videosoftware läuft unter XP also nicht mehr oder nicht mehr so effektiv.
Die uralte Basisregel gilt auch bei XP: Es ist bestenfalls eine Dummheit, XP direkt über ein altes Windows drüberzuinstallieren. Wer schlau ist, fängt mit einem »nackten« PC an, also mit einer leeren Festplatte. Windows XP hat einen Bootmanager und kann problemlos parallel zu einem anderen Betriebssystem installiert werden. Offen gesagt: Im Zeitalter, wo Platten so gut wie nichts mehr kosten, ist der Betrieb mehrerer Betriebssysteme auf einer Festplatte recht dämlich geworden. Das System auf der zweiten Partition ist immer zwangsläufig langsamer, da Platten »innen« langsamer sind. Das drückt die Leistung je nach Platte brutal. Bevor Du also mit irgendeinem Partitions-Tool rumklempnerst, um eine Partition auf der alten Platte für XP freizukratzen, nimmst Du besser eine eigene Platte für XP. Dann läuft die Sache so ab: Die alte Festplatte und alle anderen Platten im System werden erst mal abgehängt - sicher ist sicher. Nur eine »leere« Platte für XP wird angeschlossen. Dann wird das System hochgefahren und von der XP-CD gebootet, die Installation erfolgt dann auf die leere Platte. Diese Methode ist einfach, schnell und vor allem sicher. Wo kein Bootmanager ist, da kann auch kein Bootmanager kaputt gehen. Wer diese Faustregel missachtet, holt sich schnell elend viel Stress ins Haus. Nimm eine leere frische Platte und fang frisch an. Alles andere ist Quatsch. Für die Grundinstallation von XP fallen 1,5 GByte an.

Im Fall einer XP-Vollversion kann direkt von der XP-Setup-CD gebootet werden. Bei Update-Versionen muss das XP-Setup aus der alten Windows-Installation heraus ausgeführt werden. Das ist lästiger - aber es besteht immerhin die Option, auch hier eine totale »Nacktinstallation« durchzuführen, bei der das alte Windows-System komplett »rausgeworfen« und durch ein frisches, leeres XP ersetzt wird. In beiden Fällen gilt: Sobald das XP-Setup-Menü erscheint, musst Du verdammt schnell sein. Wie schon Windows 2000 bietet XP am unteren Bildrand des Setup-Bildschirms diverse Optionen ein. Die wichtigste: F6. Die ist nötig, wenn XP nicht auf einer Platte am Onboard-IDE-Controller installiert wird, sondern auf einer SCSI-Platte, die an einem SCSI-Controller hängt. Durch Druck von F6 beim Setup versucht Windows XP einen passenden SCSI-Universaltreiber zu laden oder es kann einer von Diskette installiert werden. Der gleiche Fall tritt ein, wenn Windows XP auf IDE-Festplatten installiert wird, die nicht am Haupt-IDE-Controller des Mainboards, sondern an einem IDE-RAID-Controller hängen. Eine weitere wichtige Setup-Funktionstaste hat Windows XP ebenfalls von Windows 2000 geerbt: Per Druck auf F5 fragt ein Dialog, ob Windows XP mit oder ohne ACPI-Powermanagement-Unterstützung installiert werden soll. Standardmäßig (also bei Verzicht auf manuellen Eingriff) installiert sich XP mit vollem ACPI-Support. Hinsichtlich ACPI-Powermanagement gilt: Windows ist mit XP besser geworden. Es bestehen gute Chancen, dass Dinge wie »Standby« auch bei einem älteren PC hinhauen, der sich unter Windows 98 SE/ME und Windows 2000 bislang unwillig gezeigt hat. ACPI definitiv abschalten ist allerdings für alle angesagt, die den PC auch als digitalen Videorecorder nutzen wollen (MPEG4-Recording) etc. Hier ist ACPI auch unter XP nach wie vor ein extremer Störfaktor bei diversen Multimedia-Karten.

Nach dieser ersten Hürde legt das Setup los und stoppt bei der Anzeige der verfügbaren Laufwerke und Partitionen. So Du wie empfohlen nur eine Platte im System hängen hast, kriegst Du die als Laufwerk c: angezeigt. Befinden sich noch Partitionen auf der Platte, dann lässt Dich Windows XP eine auswählen. Oder: Du löschst erst mal alle alten Partitionen. Insbesondere alte FAT32-Partitionen sollten weg. Wer sich auf XP einlässt, der sollte konsequenterweise auch das bewährte NTFS-Dateisystem verwenden. Ist eine Platte partitionsfrei, bietet Windows XP schließlich die Option, die Platte zu partitionieren. Das geschieht mit einem Klick. Anschließend kannst Du wählen, mit welchem Dateisystem die Partition formatiert werden soll

Anmerkung: XP unterscheidet nur zwischen NTFS und FAT - nicht zwischen FAT16 und FAT32. Festplatten bis 2 GByte Größe werden von XP bei Einsatz von FAT mit FAT16 formatiert, Platten größer als 2 GByte mit FAT32. Bei FAT32 bricht Windows XP wie Windows 2000 an der 32-GByte-Barriere: Es können mit XP keine FAT32-Partitionen größer als 32 GByte eingerichtet werden. Das geht nur mit dem FDISK eines alten Windows 98/ME/SE. Irgendwo lächerlich im Zeitalter der 100-GByte-Platten. Deshalb nochmals der Rat: Setze bei Windows XP auf NTFS und vergiss das alte FAT16/32.

Nach dem Formatieren der Platte bootet Windows XP neu. Du kannst ab diesem Punkt von der Festplatte booten. Windows XP hat alle nötigen Installationsdateien auf die Platte kopiert, es muss also nicht mehr von der XP-Setup-CD gebootet werden (was beim Hochfahren des PCs in einem Menü angeboten wird). Anschließend geht es flott weiter: XP verzichtet auf langatmige Nachfragen und bollert radikal durch. Nach rund 45 Minuten ist das System installiert.

Wie sich XP beim Setup verhält, hängt unter anderem auch vom installierten Arbeitsspeicher ab. Generell unterscheidet XP zwei Fälle: Ein PC hat 64 MByte oder weniger oder mehr als 64 MByte drinnen. Das Windows-Hintergrundbild wird standardmäßig nur bei mehr als 64 MByte RAM aktiviert, sonst bleibt es aus. XP versucht bei schwach bestückten PCs also RAM-Speicher zu sparen.
Nach dem Setup: Wichtige Nachbesserungen
Das erstmalige Erscheinen des Windows XP-Desktop ist Geschmackssache: Die einen finden das neue Design klasse, die anderen rennen in Richtung Toilette. So oder so: Mit der Installation des XP-Basissystems ist die Sache noch lange nicht getan. Jetzt geht die Arbeit erst richtig los. Lass Dich nicht bluffen: Zwar erkennt XP die meisten Komponenten und Steckkarten, installiert aber nur »zertifizierte« Basistreiber für sie. Und deren Funktionalität ist fast immer »ungenügend«. An dieser Stelle ist eine dicke Leitung ins Internet angesagt. Es müssen tonnenweise Megabytes gesaugt werden, um die XP-Basis halbwegs brauchbar zu machen. Hier eine Liste von Dingen, die Du beschafffen musst:

Nur im Glücksfall gelingt Windows XP die automatische optimale Einstellung des Monitors. Zwar stellt Windows XP im Gegensatz zu Windows 98 automatisch bereits eine höhere Auflösung als 640x480 ein, aber das mit der Bildwiederholfrequenz ist so eine Sache. Gerade Besitzer älterer Monitore oder alle, die ein »Noname«-Modell fahren, gucken schnell dumm in die Röhre: Es flimmert mit schlappen 60 oder 75 Hz und es findet sich unter Windows XP zum Verrecken keine Möglichkeit, das aus dem Monitor rauszuholen, was er wirklich kann.

Lässt sich aus einem Monitor nicht die maximale Bildwiederholfrequenz rausholen, obwohl alles »richtig« installiert ist, dann ist meist ein Grafikkartentreiber-Update fällig. Die Standardtreiber von XP sind zu limitiert. Es reicht also nicht aus, die richtigen Monitortreiber zu haben. XP-Desktop, modern oder klassisch
Klar, das neue Design hat Arbeit gemacht. Logischerweise meldet sich Windows XP erst mal im neuen Look. Für den Einstieg wird es Dir besser gefallen, erst mal mit dem gewohnten Look zu arbeiten. Hier gebührt Microsoft großes Lob: Das alte Windows-Look-And-Feel lässt sich mit wenig Aufwand herstellen, das Zurückschalten zum neuen Design ist ebenfalls binnen Sekunden möglich. Bevor Du lange rumsucht, hier die Schnellmethode, wie zwischen alter und neuer Optik umgeschaltet wird:

Bei der Neuinstallation eines PCs war es bislang immer lästig, die alten Einstellungen einer vorigen Installation zu übernehmen: E-Mail, Adressbuch, Internetfavoriten und dergleichen. Microsoft hat diesen Stressfaktor unter XP endlich beseitigt. Ein neues Tool hilft, die persönlichen Einstellungen von einem PC auf einen anderen zu übertragen. Der »Übertragungsassistent« findet sich unter »Start-Programme-Zubehör«. Auf Wunsch erstellt der Assistent eine Startdiskette für ältere PCs. Mit der kann ein PC mit älterem Windows gestartet werden. Wer mag, kann seine Windows-XP-Setup-CD auch einfach in einen Windows 98 SE/ME/2000-PC stecken. Im Setup-Menü gibt es die Option »Zusätzliche Aufgaben durchführen«. Und dort findet sich dann die Option zum Starten des Übertragungsassistenten. Die Sache läuft weitgehend selbsterklärend ab

Auf einer Dialogseite zeigt der Assistent bevor er losgeht an, was alles übertragen wird. Die Liste ist lang. Wer nicht jeden alten Mist auf seinen frischen PC rüberziehen will, sollte also sehr überlegt vorgehen. Lautsprecher-Setup optimieren
Beim Lautsprechersystem existiert keinerlei Plug&Play-Erkennung. Windows XP geht wie alle Windows-Versionen davon aus, dass nur zwei Lautsprecher, also Stereo vorhanden ist. Blöderweise stellt Windows Stereo ohne weitere Nachfragen ein. Wer mehr als zwei Boxen hat, muss manuell ran und die Sache in der Systemsteuerung erledigen

Merkwürdigerweise hat Microsoft die Lautstärkeregulierung in der Startleiste standardmäßig abgeschaltet. Das Ein-/Ausschalten des Lautstärke-Startsymbols findet nach wie vor in der Systemsteuerung statt: Dialog »Sounds und Audiogeräte«, Option »Lautstärkeregelung in der Taskleiste anzeigen«
Windows XP erkennt fast alle marktrelevanten Komponenten automatisch, hat Standardtreiber für sie. Bei TV-Karten macht XP in der Regel Stress, sie werden nicht erkannt. Hier Tipps dazu: Damit eine TV-Karte läuft, braucht sie zwei Dinge: Treiber und Software. Die Treiber sollten immer zuerst installiert werden. Eine typischerweise nicht erkannte TV-Karte wird unter Windows XP im Gerätemanager als unbekanntes Gerät angezeigt. Meist produziert eine nicht erkannte TV-Karte gleich mehrere unbekannte Geräte, da TV-Karten intern aus »mehreren Einzelbereichen« bestehen. Nach Download der XP-Treiber (oder Windows 2000-Treiber) vom TV-Kartenhersteller packst Du das Geraffel in ein Verzeichnis aus. Dann gehst Du in den Gerätemanager von XP und aktualisierst für alle »unbekannten Geräte« einen neuen Treiber. Bei der Treiberaktualisierung gibst Du das Verzeichnis an, in das Du die neuen TV-Kartentreiber ausgepackt hast. Sobald der Treiber des letzten Geräts aktualisiert worden ist, kann es sein, dass Windows XP eine Weile rumrödelt und irgendein dummes Fehlermeldungs-Gesabber rauslässt. Am Ende stehen im Gerätemanager zwar die beiden Video- und Audiokomponenten-Treiber, die die TV-Karte braucht, aber nach wie vor werden »unbekannte Geräte« aufgelistet. Für diese noch vorhandenen »unbekannten Geräte« muss jeweils nochmals der Treiber installiert werden. So lange, bis alle Komponenten der TV-Karte ihren Treiber haben.

Zwei entscheidende Dinge hat Windows von Haus aus nicht: DVD-Wiedergabe und MP3-Encodierung (Aufnahmetauglichkeit). Generell ist der XP-Media Player zwar für alles bestens vorbereitet, aber er braucht zusätzliche »Hintergrundmotoren« für DVD und MP3:

Genau an dieser Stelle treten Hersteller wie Cyberlink und Ravisent auf, die seit Jahren bewährte DVD-Player-Engines für Windows bauen. Allerdings ist es nicht unbedingt nötig, Kohle für eine neue DVD-Engine abzudrücken. In vielen Fällen kann auch die bereits vorhandene DVD-Player-Software, die einer »älteren« Grafikkarte beigepackt war, unter Windows XP installiert werden. Und durch sie erhält auch der XP-Multimedia-Player volle DVD-Ansteuerfähigkeit.

Wer eine TV-Karte unter Windows XP fährt, sollte jetzt gut aufpassen. Die zu einer TV-Karte gehörigen WDM-Treiber, die ein Grafikkartenhersteller liefert, müssen keineswegs die besten sein, die es gibt. Im blöden Fall sind für eine ältere TV-Karte überhaupt keine WDM-Treiber für Windows XP zu kriegen. So eine TV-Karte auf dem guten alten BT878/ BT848-Chip basiert (das tun praktisch alle seit 1999 gebauten), gibt es eine interessante Alternative. Der Entwickler Ivan Uskov hat universelle WDM-Treiber für BT878-basierte TV-Karten programmiert:Nach dieser Grundinstallation kann es jetzt mit der totalen Leistungsoptimierung von Windows XP weitergehen.

 
Seiten : 1
hinzugefügt am : 19.03.2003
Autor : Sweet-Mariy
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