28.6 Praktische Beispiele 

28.6.1 ZIP-Laufwerke 

ZIP-Laufwerke sind – nicht zuletzt aus Kostengründen, bei denen CD-RW, DVD-RW und USB-Medien unschlagbar sind – nicht allzu sehr verbreitet, stellen aber dennoch ein gutes Backup-Medium dar. ZIP-Disketten sind immer praktisch, wenn es darum geht, etwas größere Datenmengen von A nach B zu transportieren oder eben zu sichern, da sie immer wieder beschrieben werden können.
Je nach Laufwerk ist man in der Lage, eine oder mehrere der drei Größen (100 MB, 250 MB und 750 MB) zu lesen. Ein 100er-Laufwerk kann beispielsweise nur 100er- Disketten lesen, ein 250er aber sowohl 100- als auch 250-MB-Medien.
Medien mounten
Die Disketten können ganz einfach über das mount-Kommando in das Dateisystem eingehängt werden. Der Dateisystemtyp ist, wenn er nicht verändert wurde, FAT32 oder FAT16. Mit dem Tool eject wird das Medium aus dem Laufwerk gestoßen. eject funktioniert übrigens auch bei CD- und DVD-Laufwerken.
# mount -t vfat /dev/sd* /mnt/zip # umount /mnt/zip # eject /dev/sd*
Listing 28.27 Ein ZIP-Medium mounten, unmounten und auswerfen
Wenn Sie die Unterstützung für die Laufwerke im Kernel aktiviert haben, wird ein entsprechendes Device – sofern vorhanden – beim Booten erkannt. Erinnern Sie sich im Zweifelsfall einfach an den dmesg-Befehl, und suchen Sie zum Beispiel nach folgendem Inhalt:
# dmesg | grep ZIP hdc: IOMEGA ZIP 100 ATAPI, ATAPI FLOPPY drive
Listing 28.28 Erkennen des Laufwerks in den Boot-Meldungen
Hier wurde ein internes, am IDE-Bus hängendes ZIP-Laufwerk erkannt. USB-Geräte hingegen werden wie entsprechende SCSI-Laufwerke als sd* erkannt.
28.6.2 Neue Festplatten integrieren 

Wie Sie bereits wissen, werden Speichermedien mit dem (c)fdisk-Programm partitioniert.
Gesetzt den Fall, dass in Ihrem Rechner bisher nur eine Platte (/dev/hda) integriert ist, wird die neu integrierte Platte wahrscheinlich die Bezeichnung /dev/hdb tragen. [Oder /dev/hdc oder /dev/hdd, was von den Jumper-Settings und dem verwendeten IDE-Port im Rechner abhängig ist.]
Formatieren
Die Formatierung wird mit dem für zukünftige Dateisysteme angemessenen Programm erledigt, also zum Beispiel mke2fs für das Standard-Dateisystem ext2 oder mkreiserfs für das Reiser-Dateisystem.
# mkreiserfs /dev/hdb1
Listing 28.29 Formatierung einer Partition
Mountpoint festlegen
Nun muss lediglich noch der Mountpoint für die neue Platte erstellt werden. Eventuell sollte eine dauerhafte Mount-Zeile in der fstab-Datei angelegt werden. [Mehr zur fstab-Datei erfahren Sie in Kapitel 14, »Grundlegende Verwaltungsaufgaben«.]
# mkdir /var/www/htdocs/pub # mount /dev/hdb1 /var/www/htdocs/pub
Listing 28.30 Einbinden der neuen Partition
28.6.3 USB-Sticks und -Platten, Digitalkameras und Co. 

USB-Speichermedien (dazu zählen beispielsweise Digitalkameras, MP3-Player, USB-Sticks und USB-Festplatten) sind zurzeit sehr beliebt. Auch für größere Datenmengen sind diese Platzwunder schon recht brauchbar. Aus diesem Grund wollen wir Ihnen nun die Linux-Nutzung dieser Hardware näher erläutern.
28.6.4 Das Device ansprechen 

Ein USB-Speichergerät wird als SCSI-Festplatte erkannt. [Wir benötigen also SCSI-Support im Kernel!] Das bedeutet, dass das Device als /dev/sdb1 oder ähnlich bezeichnet wird. Die Gerätebezeichnung erhalten Sie, wenn Sie sich die Syslog-Meldungen ansehen, die nach dem Anschließen des Geräts erzeugt werden.
$ tail /var/log/messages Aug 13 16:27:46 steffenmobile kernel: [21971.865880] sdb: sdb1 Aug 13 16:27:46 steffenmobile kernel: [21972.318813] sd 6:0:0:0: [sdb] Attached SCSI disk
Listing 28.31 Gerätebezeichnung für ein USB-Gerät herausfinden
Um das (Un)Mounten zu vereinfachen, fügen wir folgende Zeile in die /etc/fstab ein, wobei das Gerät in diesem Fall /dev/sda1 wäre:
/dev/sdb1 /mnt/usb vfat rw,noauto,owner,user 0 0
Listing 28.32 Der USB-Stick in der fstab
Jetzt können wir den Stick ganz einfach mit mount /mnt/usb mounten. Ganz wichtig: Vor dem Herausziehen des Sticks müssen wir ihn wieder unmounten!
Ohne entsprechenden Eintrag in der fstab-Datei lässt sich ein USB-Stick natürlich auch mounten. |
Entweder man gibt keine Partition an und verwendet den Dateisystem-Typ usbfs (mount -t usbfs /dev/sdb /mnt/usb), oder aber man gibt die Partition sowie deren Dateisystem-Typ wie in der obigen fstab direkt an (mount -t vfat /dev/sdb1 /mnt/usb). |